WoodmanGT stellt sich vor....
Angefangen hat alles im Juni 2003. Ich fuhr damals einen Punto Cult mit 60 PS.
Da ich schon ein paar Sachen verändert hatte (unter anderem ATU Alufelgen
) wollte ich beispielsweise die Stoßstangen lackieren lassen.
Da hatte ich die zündende Idee, mir doch gleich einen Punto mit lackierten Stoßstangen zu kaufen. Bei der Gelegenheit könnte man gleich einen Punto mit ein paar PS mehr kaufen. Als erstes war der Sporting das Objekt der Begierde. Doch 90 PS schienen mir kein großer Unterschied zu den 60 PS die ich damals hatte (ich hatte ja keine Ahnung!
) also musste ein GT her.
Die Voraussetzungen: schwarz muss er sein, weniger als 100.000 km haben und am besten unter 4000 Euro. Ich sah mich um, verhandelte mit dem ein oder anderen GT Besitzer. Ein schwarzer GT aus Wesel mit Brock Felgen, Novitec Fahrwerk und Novitec Auspuff gefiel mir besonders gut. Doch alle rieten mir davon ab, ein bereits getuntes Auto zu kaufen. Also ließ ich die Finger davon und suchte einen Originalen. Zu der Zeit stand mein Punto Cult mit selbst lackierter Haube und zerkratzten ATU Felgen bei autoscout für 3900 Euro drin. Bj. 98 mit knapp 62.000 km. Ein echtes Schnäppchen muss sich ein Familienvater gedacht haben, der mich anrief und den Wagen haben wollte.
Am nächsten Tag fand ich frühmorgens bei Autoscout einen schwarzen GT aus Aschaffenburg. 47.000 km runter, komplett Serienzustand, unfallfrei Bj. 94.
Das Foto, mit dem er damals bei Autoscout angeboten wurde:
Sofort angerufen, mit dem Verkäufer ein Ultimatum ausgehandelt, dass ich den Wagen am Wochenende abholen würde, sofern meiner bis dahin verkauft ist. Aufgelegt, den Familienvater aus Aachen angerufen, er kann den Wagen am Freitag holen.
Am 22.11.03 kaufte er den Wagen für überteuerte 3800 Euro bar und nahm ihn sofort mit. Ich musste die ein oder andere Träne verdrücken, als er davon fuhr. Doch die Trauer währte nicht lange, denn der GT aus Aschaffenburg wartete. Am 23.11. mit meinem Vater ins Auto gesetzt, 1 1/2 Stunden nach Aschaffenburg gefahren und an einer ARAL Tankstelle zur Probefahrt gestartet. Der Wagen war ein Traum. Ich hatte mich sofort verliebt, wollte gar nicht mehr aussteigen. 3950 Euro bezahlt, sofort mitgenommen und auf der Bahn den Wagen erstmal auf Herz und Nieren getreten.
Die Freude währte nicht lange, nach einer Stunde leuchtete öfter mal "das komische Ding was aussieht wie ne Spritze", die Einspritzwarnleuchte. Ahnungslos wie ich war dachte ich mir nicht viel dabei, und gab weiter Gas. Als ich am nächsten Tag die Massekabel für die Endstufen verlegen wollte und die Haube öffnete, sah ich, dass der Ausgleichsbehälter der Kühlflüssigkeit restlos leer war.
Zwei Wochen später hatte ich den Wagen bei Fiat zum Kundendienst in der Werkstatt. Diagnose: Kopfdichtung im Eimer. Entmutigt verließ ich die Fiat Werkstatt und machte mich auf die Suche nach einer günstigen Alternative zum 1000-Euro-Kostenvoranschlag bei Fiat. Für 500 Euro war die Sache geregelt und der GT Spaß konnte (nach fast 1-monatiger Einfahrphase der neuen Dichtung) endlich beginnen.
Erste Veränderungen waren schwarze Seiten- und Frontblinker. Beim Versuch, die Scheinwerfer zu öffnen um die Reflektoren schwarz zu lackieren brach ich mir bei -12°C Außentemperatur eine Ecke aus dem Scheinwerferglas heraus und verschob mein Vorhaben auf den Sommer.
Januar 2004:
Später folgten Original Fiat Alupedale (bei deren Installation ich mir damals mit der Bohrmaschine ein Loch in die Hanfläche bohrte), im Mai 2004 besorgte ich mir gebrauchte TSW Alufelgen mit Toyo Proxes T1-S.
Mai 2004:
Im Juni wurden dann endlich auch die Scheinwerferränder schwarz lackiert und passten nun zu den schwarzen Blinkern. Doch die Freude über grimmigere Aussehen währte nicht lange, ein Getriebeschaden im August 2004 ließ angesichts der Kostenschätzung eines Fiat Mechanikers von mindestens 1000 Euro jegliche Farbe aus meinem Gesicht weichen. Ich war am Ende, wollte das Auto nur noch loswerden. Mein Hilferuf im CFI fand Gehör bei chriss-bellas, der sich spontan anbot mir zu helfen.
Getriebeumbauaktion in Bamberg
Der Rückwärtsgang tat wieder das was er sollte, ich war überglücklich und Chriss war zig Anfragen nach Aufträgen zum Bremsen wechseln etc. reicher. Ein offenes Bonalume BlowOff folgte bei der Gelegenheit gleich mit in den Motorraum.
Dann passierte lange Zeit nichts, der GT spulte seine Kilometer brav runter, nur kleinere Zicken, die ich mittlerweile selbst beheben konnte. Nur ein neuer Endtopf von Ömer musste her, da der alte mittlerweile Matsch war. Erst im August 2005 kam wieder Leben in die Bude. Das im Frühjahr bestellte BeBe Gewindefahrwerk sollte seinen angestammten Platz einnehmen und für bessere Optik und straffere Straßenlage sorgen. Der Geiz und Geldmangel bewogen mich dazu, einen bis dahin mir Unbekannten über einen Freund zu beauftragen das Fahrwerk mit mir zusammen einzubauen. Ein fehler wie sich nach einem halben Jahr herausstellen sollte. Doch die Optik war toll, das Fahrgefühl erhaben und alle Sorgen schienen aus der Welt. Auch die Tatsache dass zwischen Vorderrad und Federbein nicht mal mehr ein Stück Pappkarton passte. Aber die Optik war geil. Um die Optik noch zu verschärfen mussten FK Pseudo-Klarglas-Chrom-Rückleuchten ans Heck.
So fuhr ich mit dem Fahrwerk und genoss jede Kurve, jeden Spurwechsel. In der Zwischenzeit hatte ich die TSW schon lange verkauft und mir im Juni 2005 S2 Felgen besorgt, die schon lange mein Traum waren. Doch die Anpassung Auto-an-Felge war für einen Kerl mit zwei linken Händen wie mich zwei Nummern zu groß, da sprang wieder einmal Chriss ein, der sich meiner annahm und mir zeigte, wie man ne Kante zu bördeln hat und das ein Hammer nicht nur dafür da ist, Nägel einzuschlagen sondern auch gut dazu geeignet ist, Hinterachsschwingen umzuformen. Doch die Arbeiten dauerten länger als geplant, obwohl bis in die Nacht geschraubt wurde, Adapterplatten passten nicht, wurden wochenlang als "Sonderanfertigung" hergestellt und kamen dann im November erst zum Einsatz.
Der Winter kam, Ledersitze wurden ersteigert und eingebaut. Doch das Geld hätte an anderer Stelle mehr Sinn gemacht: Ich hatte den Sommer über immer noch die Winterreifen drauf, da ich frohen Mutes war, die S2-Felgen wären da ruckzuck drauf. Dementsprechend sah das Profil der Winterreifen aus. Am 17. Dezember kam, was kommen musste. Es hatte frisch geschneit und ich wollte kurz die 800 Meter zu meiner Schwester fahren, gleich die erste Kurve war auch vorerst die letzte. Mit 25 km/h krachte ich frontal gegen einen Betonmast. Der Schaden sah zunächst harmloser aus als er war.
Bei genauerer Betrachtung stellten wir jedoch fest, dass hinter der Stoßstange auch die Quertraverse etwas mitbekommen hatte. Insgesamt über 4 Wochen bastelte ich zusammen mit meinem Vater, bestellte Teile und brachte sie zum Lackierer, schraubte, bohrte und fluchte ich an und über dieses Auto. Mitte Januar war ich 1000 Euro ärmer, aber glücklich, wieder einen fahrbereiten GT zu besitzen. Noch dazu jetzt mit cleaner Haube, bösem Blick und GT Stoßstange ohne Spritzdüsen und lackierter Stoßleiste.
Doch auch diese Freude währte nur kapp 3 Wochen. Ich kam zu meinem Auto und wunderte mich, warum der Tür-Pin beim Betätigen der Fernbedienung runter, statt rauf ging. Ein Blick in den Innenraum ließ mich nur ein "Du Idiot hast Dein Scheiss-Auto offen gelassen" ausstoßen, angesichts der herausgerissenen Kabel an der Stelle, an der Tags zuvor noch mein Radio schlummerte. Doch ein Blick an der Tür hinunter machte schnell klar: Schloß aufgestochen, Anlage rausgeklaut. Die Polizei nahm den Vorfall auf, ein Kostenvoranschlag beim örtlichen Fiat Händler ergab eine Summe von 2800 Euro Reparaturkosten. Der DEKRA Gutachter halbierte diesen Betrag auf knapp 1700 Euro, was angesichts des Restwertes von 2900 Euro der Versicherung schon besser gefiel. Und das wegen eines Radios und einer Endstufe, deren Restwert auf knapp 180 Euro beziffert wurde.
Bei dieser Gelegenheit entschied ich mich für das nächste "Upgrade". Damit so etwas nicht nochmal passieren sollte, entschied ich mich für Türen ohne Schlösser, die GT Leisten sollten sowieso bald wegkommen und wurden bei dieser Gelegenheit ebenfalls gecleant.
Doch wieder, als ich dachte es geht wieder aufwärts kam der nächste Schlag. Wir wechselten gerade eine Antriebswelle, weil irgendwoher ein summendes Geräusch am Fahrzeug kam. Nach dem Wechsel schien uns aber keinerlei Verbesserung eingetreten zu sein. Wir bockten das Auto erneut auf, rüttelten am Rad um zu sehen ob irgendetwas locker sei. Doch das einzige was locker wurde war der Stoßdämpfer, den ich plötzlich zur Hälfte in der Hand hielt.
Der Kerl, der meinte, er habe das schon 10 Mal gemacht, hatte bei der Montage die Abstandsbuchsen einfach abgeflext, sodass der Teller direkt auf der Gummieinlage auflag. Dadurch wurde das Material absolut überbeansprucht und gab mit der Zeit auf. Kein Wunder. Doch ein Telefonat mit BeBe-Mann W. Betker machte mir wieder Hoffnung und eine spontane Rettungsaktion durch
Chriss (wen sonst) rettete mir den Tag.
Da BeBe zu dieser Zeit nichts auf Lager hatte und ich auf das Auto angewiesen war, lieh mir Chriss die Hälfte seinen KW Gewindefahrwerks. So fuhr ich dann 6 Wochen, bis meine nagelneuen BeBe Dämpfer kamen.
Doch dadurch ergab sich ein neues Problem: beim Felgenanpassen hatten wir uns vermessen, die extra gefertigten 40er Adapterplatten waren immer noch zu schmal bzw. die Reifenflanke zu steil. Auf Kosten der Tiefe stellten wir das Fahrwerk so ein, dass keine Gefahr für den Reifen besteht.
Weitere Veränderungen in der Zwischenzeit waren ein CSC Endtopf, ein HKS sequentielles BOV, andere Rückleuchten und passend zu den Türen ohne Schloss eine Heckklappe ohne Wischer, Zeichen und Schloss.
Das letzte Problem jagte mir abermals einen großen Schrecken ein, wohingegen die Ursache an sich harmlos war. Schwarzer Qualm aus dem Auspuff, keine Leistung, Stottern, komische Geräusche. Gedanklich hatte ich schon fast von dem Wagen getrennt, doch es war nur der Ladeluftschlauch, der durch ein Alurohr ersetzt wurde. Seither läuft der GT... und läuft und läuft und läuft...
Und so steht er heute da... mein ganzer Stolz, mein Ein und Alles... mit mittlerweile 88.000 km auf dem Buckel und einigen (Grenz-)Erfahrungen reicher...
An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bedanken:
bei Chriss, Du hast mir bisher immer aus der Patsche geholfen... und alles fing an der ARAL Tanke ganz harmlos an... Ohne Dich hätte ich den GT vermutlich schon nicht mehr... Danke!!!
meinem Vater, der mir immer helfend (und manchmal auch tröstend) zur Seite stand
bei W. Betker, der mir sehr unbürokratisch, schnell und fast mit väterlicher Fürsorge aus meiner misslichen Lage half
bei Benny alias Nuvola-Punto, Björn alias bellamacchina, Claudio, Luca, Meo, Stefan alias ROTERBRECHER Angelo und allen anderen, die mir in den Threads tatkräftig geholfen haben...